Ernst Müller - Namenspatron und Gründer des Unternehmens
Mit dem ersten Steinbruch in Rischenau bis zum heutigen Kieswerk in Bodenwerder kann unser Unternehmen bereits auf über 140 Jahre Erfahrung verweisen.
Unser heutiges Kieswerk mit dem Standort in Bodenwerder wurde 1972 von Ernst Müller gegründet. Dem Gründer und Namenspatron unseres Betriebes gebühren daher auch einige einleitende Worte.
Ernst Müller war zu seinen Lebzeiten ein angesehener Geschäftsmann auf dessen Wort man vertrauen konnte. Sein persönliches Engagement zu Kunden, Lieferanten und zu unseren Mitarbeitern und deren Familien ging oftmals über das übliche Maß hinaus. Er war ein typischer Unternehmer in seiner Zeit.
Ein "waschechter Mittelständer".
Unser Unternehmen von 1874 bis heute
1874
Friedrich Müller, der Großvater von Ernst Müller, beginnt mit einigen Rischenauer Bürgern im Scharpenberg mit dem Abbau von Steinen. Zur damaligen Zeit eine harte Knochenarbeit, da noch keine technischen Hilfsmittel zur Verfügung standen. Das gewonnene Steinmaterial wurde vornehmlich zu Mauersteinen verarbeitet, die kleineren Steine zur Wegebefestigung. Dieser Steinbruch wurde nach einigen Jahren aufgegeben.
1885
Friedrich Müller gründet den Steinbruch „Kortenberg“. Die Beförderung des Steinmaterials vom Abbaugelände zum ca. 500 m entfernten Lagerplatz an der Landstrasse zwischen den Orten Schwalenberg und Rischenau erfolgte damals durch Pferdefuhrwerke. Das Steinbruchgelände war gepachtet von der Forstbehörde die damals noch "Fürstlich lippische Forstdirektion" genannt wurde.
1918
August Müller, der Sohn von Friedrich Müller, ist der neue Inhaber der Firma. Unter seiner Leitung wird der Betrieb aufgebaut.
Eine Krupp-Bremsberganlage wird errichtet. Jetzt konnte man das Rohmaterial mit Loren zum Lagerplatz befördern. Das Lösen des Rohmaterials wurde durch vorhergehende Sprengungen erleichtert.
Außer den Mauersteinen wurden auch Pflastersteine sowie Packlage für den Wegebau hergestellt. Hauptabnehmer waren neben den Städten und Gemeinden die Straßenbauämter Detmold und Paderborn.
1926
In der Blütezeit etwa 1926 - 1929 zählte der Betrieb ca. 50 Arbeitnehmer. Es folgten Krisenzeiten (bis 1932) in denen kaum das Existenzminimum erwirtschaftet werden konnte. Ab 1933 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage. Es wurden viele Straßen gebaut.
Im Jahre 1936 konnte sich der Inhaber einen lang ersehnten Wunsch erfüllen: Ein LKW wurde angeschafft und die erforderlichen Gebäude errichtet.
1939
Der für den Transport des Gesteins so wichtige LKW mit einer Zuladung von 5 Tonnen wird vom Militär „zu einer mehrwöchigen Wehrmachtsübung" requiriert (Einzugsdokument). Für August Müller eine sehr große Enttäuschung, denn er wollte nun endlich das Material direkt zum Kunden fahren. Er stirbt im Jahr 1942.
Sein Sohn Ernst, so wie viele andere Mitarbeiter des Betriebes, wird zum Militärdienst eingezogen. Seine Frau Minna mit der Tochter Edith führen den Betrieb weiter, so gut dies möglich ist.
Edith Henke (geb. Müller) schreibt später die Geschichte über den Steinbruchbetrieb von 1874 bis 1956 auf. (Von Steinen und Henkelmännern - Edith Henke 1999)
1945
Ernst Müller kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt nach Beendigung seiner unterbrochenen Ausbildung zum Bauingenieur den Betrieb. Er kauft wieder einen LKW, dieses mal ein gebrauchtes amerikanisches Militärfahrzeug und erhält als erster „Lipper“ wieder die Erlaubnis Sprengstoff zu nutzen. Bald konnte er einige Maurer einstellen und die Firma durch ein Bauunternehmen erweitern.
1960
Der Steinbruch Kortenberg wird 1956 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Beton und Asphalt sind die Baustoffe der Zukunft.
Bauingenieur Ernst Müller gründet im Jahr 1960 das Kieswerk Heinsen bei Polle, ein Werk das für die damalige Zeit mit modernster Abbautechnik ausgerüstet war.
Über 10 Jahre wurde hier Sand und Kies gefördert und verkauft.
Heute befindet sich das Gelände in einem Landschaftsschutzgebiet und ist nach aufwendigen Rekultivierungsmaßnahmen ein Refugium für eine Vielzahl von Lebewesen und Pflanzenarten.
1972
Ernst Müller gründet ein neues Kieswerk an dem jetzigen Standort in Bodenwerder.
Auch hier werden Anlagen nach dem neuestem Stand der Technik eingesetzt.
Die Verladung erfolgt zum größten Teil aus einer unter Flur vorhandenen Dosiereinrichtung.
Die darüber stehenden Betonsilos ermöglichen eine Verladung auch bei Minustemperaturen.
1996
Nach dem Tod von Ernst Müller übernimmt Dipl. Ing. Eckhard Henke die Geschäftsführung.
Die Kieswerk Ernst Müller GmbH & Co. KG wird gegründet.
Es werden eine neue Schwimmgreiferanlage zum Abbau aus großen Tiefen, neue Brecher, neue Siebmaschinen und eine Nachtverladung installiert.
Auch wird die Produktpalette wesentlich erweitert.
2010
Das Kieswerk Ernst Müller GmbH & Co. KG wird mit dem „Deutschen Nachhaltigkeitspreis Kies und Sand 2010“ der Deutschen Kies- und Sandindustrie im Bereich Ökologie für die ehemalige Abgrabung „Heidbrink“ ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer Veranstaltung des Bundesverbandes in Hannover durchgeführt und erfolgte durch den Schirmherrn der Veranstaltung, dem niedersächsischen Minister für Umwelt und Klimaschutz Hans-Heinrich Sander.
2014
Im Juli wird ein Umschlagplatz in Bad Fallingbostel, direkt an der A7 gelegen, eröffnet. Von hieraus sollen Gesteinskörnungen und Korngemische aller Art, durch ein vollautomatisch funktionierendes Verlade- und Entladesystem, welches chipkartengesteuert 24 h täglich auch selbstbedienend betrieben werden kann, in den norddeutschen Raum vermarktet. Durch ein etwa 140 m langes Tunnelsystem werden die Gesteinskörnungen über Dosiereinheiten unter Flur nach Kundenwunsch zusammengestellt und verladen.